Gscheitern – Mach‘ Fehler und red‘ darüber!
„Ja, ich habe Fehler gemacht!“
Allein diesen Satz zu lesen versetzt ins Unbehagen. Dieses Eingeständnis nicht nur sich selbst zu machen, sondern vor einem Publikum die eigene Geschichte des Scheiterns zu erzählen ist keine leichte Aufgabe. Trotzdem haben sich fünf Referentinnen und Referenten auf die Bühne gewagt und mit ihren ganz persönlichen Scheiter-Erfahrungen das Publikum animiert, neue Wege zu wagen.
„Wenn man Visionen hat – soll man dann zum Arzt gehen?“
Brutal gescheitert – das ist Felix Maria Arnet mit seiner Werbeagentur. Er schilderte in seinem Vortrag ehrlich, wie es ihm am Tiefpunkt seiner Karriere nicht einmal mehr möglich war, einen Handyvertrag abzuschließen. Anstatt seinen Kopf in den Sand zu stecken nutzte er diesen Tiefpunkt und begann ein Buch über seine Geschichte des Scheiterns zu schreiben. Darin beschreibt er, wie man seinen „Nicht-Erfolgsmuskel“ trainieren kann. Sein Trainingskoffer reicht von der Visualisierung mit einer Scheiterlandkarte bis hin zur Suche des Co-Piloten.
Kein Schaden ohne Nutzen: „Gscheit scheitern“ lautet der Titel eines seiner Bücher und so entwickelte sich Arnet zum gefragten Unternehmensberater und Redner weit über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Kein Schaden ohne Nutzen: „Gscheit scheitern“ lautet der Titel eines seiner Bücher und so entwickelte sich Arnet zum gefragten Unternehmensberater und Redner weit über die Grenzen Deutschlands hinaus.
„Wer spinnt, gewinnt“!
„Das geht nicht und das wird nichts“ - Nicht nur einmal musste sich Johannes Gutmann diese Aussage anhören. Dass es eben doch geht beweist Gutmann mit seinem Unternehmen Sonnentor: Die anfänglichen drei Hektar Kräuter sind mittlerweile auf 1.000 Hektar angewachsen, 300 Bäuerinnen und Bauern arbeiten heute für das Unternehmen. Trotz des Erfolges besinnt er sich stets auf seine Kernkompetenzen, nämlich Kräuter, Gewürze und Kaffee. Gutmanns Begeisterung vermittelt er nicht nur über seinen Vortrag sondern auch mit seinem Sortiment. Mit seinen Produkten erzählt er Geschichten.
Kein Schaden ohne Nutzen: Auch demotivierende Worte können die Kreativität so richtig ankurbeln. Mit Selbstvertrauen, Konzentration auf Kernkompetenzen und „Visionen, die man weiterdenken kann“ ist Gutmann ein Pionier und beispielhafter Mutmacher für die Vielfalt der Ideen.
Kein Schaden ohne Nutzen: Auch demotivierende Worte können die Kreativität so richtig ankurbeln. Mit Selbstvertrauen, Konzentration auf Kernkompetenzen und „Visionen, die man weiterdenken kann“ ist Gutmann ein Pionier und beispielhafter Mutmacher für die Vielfalt der Ideen.
Vom Träumen ins Tun kommen
Ihren Traum von der Selbstständigkeit verwirklichte sich die junge Niederösterreicherin Julia Ramsmaier bereits während der Studienzeit gemeinsam mit Studienkollegen. Sie gründeten einen Bio-Müsli-Lieferservice und gewannen mit ihrer Idee unzählige Innovationspreise. Nach geraumer Zeit mussten sie sich jedoch eingestehen, dass das Geschäftsmodell nicht zu ihrem Lebenszielen passte. Den Grund ihres Scheiterns beschreibt Ramsmaier gut verpackt in einem Tipp: „Es ist äußerst wichtig, dass man für eine Sache brennt, alles andere führt nicht zum Erfolg“.
Kein Schaden ohne Nutzen: Das Feuer lodert wieder – heute gestaltet Ramsmaier Online-Kampagnen, reist viel und inspiriert mit ihrem Blick über den Tellerrand viele Menschen mit ihren persönlichen „Life-Hacks“.
Kein Schaden ohne Nutzen: Das Feuer lodert wieder – heute gestaltet Ramsmaier Online-Kampagnen, reist viel und inspiriert mit ihrem Blick über den Tellerrand viele Menschen mit ihren persönlichen „Life-Hacks“.
Wenn man Grenzen sieht, ist man bereit für Veränderungen
Den Bogen hin zum „zwischenmenschlichen“ Scheitern spannte Monika Sommerbichler-Huber, denn auch das Unternehmen „Familie“ kann geprägt sein von gescheiterter Kommunikation. Doch es braucht vor allem auch diese negativen Erfahrungen, um sich auf neue Routen zu konzentrieren, um zu lernen und etwas neu aufzubauen. Mit Mut, gegenseitigem Respekt und vor allem Humor kann ein harmonisches Miteinander gelingen. „Viele Ereignisse verlangen nach neuen Wegen. Wichtig ist dabei nur, dass man ein Ziel vor Augen hat“, so Sommerbichler-Huber.
Scheitern als Chance
Dass auch mehrmaliges Scheitern kein Grund zum Aufgeben ist bewies Christian Dieckmann aus Berlin. Seine Liste von gescheiterten Start-Ups reicht von Produkten vom afrikanischen Apfelbaum, Beef Jerky bis hin zu einem Zuckersatzprodukt. Dem jungen Unternehmer überkamen schon bald Selbstzweifel und die harte Durststrecke von einem Scheiterabenteuer zum nächsten erwies sich für ihn als „die beste Diät seines Lebens“.
Kein Schaden ohne Nutzen: „Das erste Scheitern ist das Schwierigste, danach wird es leichter“ - diesen Ratschlag und viele weitere gibt er heute als Berater deutschen Startup-Unternehmen mit auf dem Weg, denn aus seiner Sicht ist vor allem eines besonders wichtig: darüber reden, was man falsch gemacht hat.
Kein Schaden ohne Nutzen: „Das erste Scheitern ist das Schwierigste, danach wird es leichter“ - diesen Ratschlag und viele weitere gibt er heute als Berater deutschen Startup-Unternehmen mit auf dem Weg, denn aus seiner Sicht ist vor allem eines besonders wichtig: darüber reden, was man falsch gemacht hat.
Viele Missgeschicke – viele Gemeinsamkeiten
Mit Fehlern ist man nicht alleine. Wenn jemand beginnt und den Mut hat, seine Geschichte mit Höhen und Tiefen mit anderen zu teilen, ist der erste wichtige Schritt in Richtung „Fehlerkultur“ getan. „Auch aus Steinen, die einen in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen“ war das Credo des Abends. Scheitern ist ein Teil des Erfolgs:
Wer „gscheitert“ und damit aus seinen Fehlern lernt, kommt im Leben weiter.
Wer „gscheitert“ und damit aus seinen Fehlern lernt, kommt im Leben weiter.
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Diese Veranstaltung wurde finanziert über das Bildungsprojekt Innovationsoffensive 2017-2018, EU, Bund und Länder).