KEBÖ-Jahrestagung 2017 zur Zukunft der Erwachsenenbildung
"Big Data" für optimale Bildungsergebnisse
Wie man den "digitalen Tsunami" effizient reitet, skizzierte der Vorstand der Bertelsmann Stiftung Dr. Jörg Dräger in seiner Keynote. „Big Data hält Einzug in die Bildung und sorgt für eine Demokratisierung und Personalisierung der Angebote, hilft bei der Orientierung im Lerndschungel und bringt dank Gamification-Ansätze Emotion und Motivation“, so Dräger. Entscheidend für das Gelingen sei aber eine entsprechende Qualifikation der Lehrenden, denn „die Digitalisierung ist eine pädagogische Herausforderung, keine technische.“
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Essenziell: Trainerweiterbildung
Dies unterstrich die amtierende KEBÖ-Vorsitzende Mag. Alice Fleischer vom WIFI Österreich: „Die KEBÖ-Einrichtungen leisten mit vielfältigen Weiterbildungsangeboten wesentliche Beiträge, um Österreichs Bevölkerung und Unternehmen digital fit zu machen. Es braucht aber auch ein radikales Umdenken bei der Gestaltung von Lernprozessen. Lehrende rücken vermehrt in die Rolle der Lernbegleiter/innen, die das eigenverantwortliche Lernen von Erwachsenen anhand digitaler Tools gezielt unterstützen.“ Passend dazu startet im Oktober wieder die Anmeldung für EBmooc, einem offenen Onlinekurs zu digitalen Werkzeugen für Erwachsenenbildner/innen, der heuer bereits von über 1.000 Lehrenden erfolgreich absolviert wurde.
Emotionaler Faktor
Wie Lernen im digitalen Zeitalter ganz praktisch gehen kann, zeigte Mag. Dr. Stefan Teufl, Leiter der UniCredit Academy der Bank Austria anhand der intranetbasierten Lernplattform seines Unternehmens. Eine Erkenntnis daraus betonte er besonders: „Wichtig auch beim digitalen Lernen ist der emotionale Faktor. Denn wir wissen, dass Lernen am besten funktioniert, wenn es aktiv ist, von positiven Gefühlen begleitet wird und es ausreichend persönliche Freiräume für die Lernenden gibt.“
Stimmig dazu gestaltete Dipl.-Phys. Susanne Pöchacker den launigen Abschluss der KEBÖ-Jahrestagung mit ihrer Fun-Keynote, in der sie ihr Publikum zum Tapetenwechsel für das Gehirn anstiftete. Denn Muster brechen beim Lernen, etwas Neues ausprobieren, zu Unsicherheiten ja sagen, die Veränderung nicht scheuen, das können alles erfolgversprechende Strategien sein, die Potenziale der Digitalisierung zu heben, wie Mag. Alice Fleischer in der Schlussrunde zusammenfasste.
Erfahrungsaustausch innerhalb der Organisationen
Neben alle fachlichen Inputs lag ein besonderes Augenmerk auch beim Erfahrungsaustausch und der Vernetzung unter den BerufskollegInnen. "Wir haben bereits sehr gute Erfahrungen mit Onlinekursen und Webinaren gemacht und haben selbst viel gelernt. Diese innovative Lernmethode stellt ein wichtiges Zusatzangebot für unser Bildungsangebot dar", betont LFI-Bundesgeschäftsführer Bernhard Keiler.