Weiterbildungskongress „Hands on! Digitalisierung in der Erwachsenenbildung“
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Die derzeit stattfindende digitale Transformation verändert unsere Berufs- und Arbeitswelt wie selten etwas zuvor, und macht daher auch vor dem Bildungssektor nicht Halt. Klassische, digitale Lernmethoden wie bspw. Online-Schulungen, Blendend Learning oder E-Learning, die schon längst keine Ausnahmen mehr sind, werden zukünftig durch neue Ansätze ergänzt werden. Bei der aeB-Weiterbildungsveranstaltung „Digitalisierung in der Berufs- und Erwachsenenbildung“ in Luzern (CH) wurde rasch klar, dass der Phantasie hier offenbar keine Grenzen gesetzt sind.
Drei Tage lang durften Teilnehmende – PädagogInnen, Lehrende und BildungsmanagerInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum – dank eines interessanten Programmaufbaus Vorträgen lauschen, in Workshops neue Technologien ausprobieren oder sich in zahlreichen Diskussionsrunden über deren Praxisrelevanz austauschen.
Drei Tage lang durften Teilnehmende – PädagogInnen, Lehrende und BildungsmanagerInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum – dank eines interessanten Programmaufbaus Vorträgen lauschen, in Workshops neue Technologien ausprobieren oder sich in zahlreichen Diskussionsrunden über deren Praxisrelevanz austauschen.
Neue Wege auch in der Bildung
Zu Beginn des Kongresses wurde auf die allgemeine gesellschaftliche Transformation im digitalen Zeitalter hingewiesen. Nicht nur unsere Arbeits-, Wirtschafts- und Agrarwelt verändert sich, auch die Arten zu lernen gestalten sich zukünftig neu. „Im Jahr 2016 hätten bereits 28% der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands an einer digital-gestützten Weiterbildung teilgenommen“, so Prof. Dr. Hans-Jürg Keller, Dozent und Innovationsmanager von der PH Zürich. Dem Aspekt der Hoffnung – wie bspw. einer flächendeckenden Demokratisierung von Bildung – stünde hier nicht zuletzt auch eine Dimension der Risiken (Stichwort Überwachung des Lernverhaltens) gegenüber. So würden sogenannte Adaptive Lernsysteme anhand von „Lernspuren“ (also Daten, die der Lernende online hinterlässt) Lernverhalten als auch -fortschritt detailliert aufzeichnen, und das Lerntempo sowie die Lerninhalte automatisch und individuell auf den Kunden abstimmen. Daneben bietet Online-Learning schon jetzt die Möglichkeit, Bildungsangebote orts- und zeitabhängig zu nutzen, also zu lernen, „wann und wo man möchte“.
Mixed Reality als neue Dimension in der Erwachsenenbildung
Ein weiteres interessantes Referat kam von Dr. Thomas Ryser von der Hochschule für Angewandte Psychologie (FHNW), das sich voll und ganz dem Thema Virtuelle Realitäten widmete. Ryser zeigte dabei die vielen Möglichkeiten dieser neuen Technologien auf, von der interaktiven Lernerfahrung an 3D-Objekten („3D-Drucker“) über den Einsatz von „Serious Games“ (z.B. Landwirtschafts-Simulator) bis hin zu Training von Empathie durch Erfahrbarmachen anderer Perspektiven.
Allerdings sollte immer bedacht werden, Lernende mit der Fülle an neuen Methoden nicht zu überfordern. Man müsse als Gesellschaft insgesamt den Umgang mit neuen Realitäten erst erlernen, was Zeit und Geduld erfordere.
Allerdings sollte immer bedacht werden, Lernende mit der Fülle an neuen Methoden nicht zu überfordern. Man müsse als Gesellschaft insgesamt den Umgang mit neuen Realitäten erst erlernen, was Zeit und Geduld erfordere.
Workshops & Markt der Möglichkeiten mit EBmooc
Neben den Fachvorträgen konnten die Teilnehmenden eine Reihe von spannenden, interaktiven Workshops zu digitalen Lehrmethoden besuchen. Zusätzlich bot der „Markt der Möglichkeiten“ Entwicklern die Möglichkeit, ihre Anwendungen den Anwesenden zu präsentieren. Mit dabei war auch „EBmooc“, der erste offene Online-Kurs für Erwachsenenbildung in Österreich. In einem Kurs können sich kostenlos wichtige Grundlagen und Werkzeuge der digitalen Erwachsenenbildung angeeignet werden. Eine Teilnehmerin des ersten Durchganges berichtete am Marktstand von ihren Erfahrungen und beantwortete Fragen zur Absolvierung des nächsten Kurses, der im April 2018 starten wird.
Erfahrungsaustausch & Netzwerkbildung
Nicht zuletzt bot der Weiterbildungskongress auch die Möglichkeit, sich mit Berufskollegen aus dem deutschsprachigen Raum zu vernetzen und wertvolle Erfahrungen auszutauschen. Der agrarische Bildungssektor war mit einigen Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz besonders stark vertreten. Somit wurde die Veranstaltung bestens genutzt, um über aktuelle Herausforderungen der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung, sowie die Zukunft in der digitalen Welt ausreichend zu diskutieren.
Autor: Martin Hirt, Projektleiter „Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft“
Autor: Martin Hirt, Projektleiter „Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft“